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große Mann, der uns vor dem Schiffbruche, dem wir
entgegentreiben, retten wird, wird sich zweifelsohne des
Individualismus bedienen, um die Nation wiederherzustellen; in
Erwartung dieser Regeneration aber leben wir in dem Jahrhundert
der materiellen Interessen und des Positiven. Letzteres Wort führt
alle Welt im Munde. Wir sind alle numeriert, und zwar nicht nach
dem, was wir wert sind, sondern nach dem, was wir wiegen.
Wenn er im Wams einhergeht, schenkt man dem energischen
Menschen kaum einen Blick. Diese Gesinnung hat sich auf die
Regierung übertragen. Dem Seemann, der unter Gefahr seines
eigenen Lebens ein Dutzend Menschen rettet, schickt der Minister
eine klägliche Medaille, dem Abgeordneten aber, der ihm seine
Stimme verkauft, reicht er das Ehrenkreuz. Wehe dem Lande, das
so bestellt ist! Die Nationen, ebenso wie die Individuen,
verdanken ihre Energie nur großen Gefühlen. Die Gefühle eines
Volkes sind seine Glaubenssätze. Anstatt Glaubenssätze zu haben,
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besitzen wir Interessen. Wenn jeder nur an sich denkt und nur an
sich selber glaubt, wie wollen Sie da viel Bürgermute begegnen,
wenn die Vorbedingungen zu dieser Tugend im Verzicht auf sich
selbst bestehen? Bürgermut und Soldatenmut haben denselben
Ursprung. Sie sind dazu berufen, Ihr Leben auf einmal
hinzugeben, unseres versickert tropfenweise. Auf jeder Seite die
gleichen Kämpfe unter anderen Formen. Es genügt nicht, ein
Biedermann zu sein, um den bescheidensten Erdenwinkel zu
zivilisieren, man muß auch unterrichtet sein; ferner sind Bildung,
Rechtschaffenheit und Patriotismus nichts ohne den festen Willen,
mit dem ein Mensch sich alles persönlichen Interesses entledigen
muß, um sich einem sozialen Gedanken zu widmen. Frankreich
umschließt gewißlich mehr als einen gebildeten Mann, mehr als
einen Patrioten in jeder Gemeinde; ich bin aber sicher, daß nicht
in jedem Bezirke ein Mann existiert, der mit diesen kostbaren
Eigenschaften den stetigen Willen und die Beharrlichkeit des sein
Eisen anschlagenden Hufschmiedes besitzt. Der Mensch, der
zerstört, und der Mensch, der aufbaut, sind zwei
Willensphänomene: der eine bereitet das Werk vor, der andere
vollendet es; ersterer erscheint als der Genius des Bösen, und der
zweite scheint der Genius des Guten zu sein. Ruhm wird dem
einen, Vergessen dem anderen zuteil. Das Böse besitzt eine
helltönende Stimme, welche die gewöhnlichen Seelen aufweckt
und mit Bewunderung erfüllt, während das Gute lange stumm
bleibt. Die menschliche Eigenliebe hat sich schnell die
glänzendste Rolle gewählt. Ein ohne einen individuellen
Hintergedanken vollendetes Friedenswerk wird also immer nur
ein Zufall sein, bis die Erziehung die Sitten Frankreichs verändert
hat. Wenn diese Sitten sich erst mal geändert haben, wenn wir alle
große Bürger sind, werden wir dann nicht trotz der
Annehmlichkeiten eines trivialen Lebens das langweiligste,
gelangweilteste, unkünstlerischste und das unglücklichste Volk
sein, das es auf Erden gibt? Solche große Fragen zu entscheiden,
kommt mir nicht zu, ich stehe nicht an der Spitze des Landes.
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Abgesehen von diesen Betrachtungen widersetzen sich noch
andere Schwierigkeiten dem, was die Verwaltung an exakten
Grundsätzen besitzt. In puncto Zivilisation, mein Herr, ist nichts
absolut. Die Ideen, die für eine Gegend angebracht sind, sind in
einer anderen tödlich, und es verhält sich mit den Intelligenzen
wie mit den Grundstücken. Wenn wir so viele schlechte Verwalter
haben, kommt es daher, daß Verwaltung wie Geschmack von
einem sehr hohen, sehr reinen Gefühl herrührt. Hier kommt das
Genie von einem Streben der Seele und nicht vom Wissen.
Niemand kann weder die Taten noch die Gedanken eines
Verwalters abschätzen, seine wirklichen Richter sind fern von
ihm, und die Resultate noch viel ferner. Jeder kann sich daher
gefahrlos einen Verwalter nennen. In Frankreich flößt nur die Art
Verführung, die der Geist ausübt, eine große Schätzung für Leute
mit Ideen ein. Ideen aber sind wenig wert, wo nur Wille not tut.
Die Verwaltung endlich besteht nicht darin, daß sie den Massen
mehr oder minder richtige Ideen und Methoden vorschreibt,
sondern darin, daß sie den schlechten oder guten Ideen dieser
Massen eine nützliche Richtung vorschreibt, die sie mit dem
Allgemeinwohl in Uebereinstimmung bringt. Wenn die Vorurteile
und die Routinen einer Gegend auf einen üblen Weg geraten,
geben die Bewohner von selber ihre Fehler auf. Verursacht nicht
jeder Fehler in der ländlichen, politischen oder häuslichen
Oekonomie Verluste, die das Interesse schließlich wieder
gutmacht? Hier bin ich zum großen Glück auf reinen Tisch
gestoßen. Auf meine Ratschläge hin hat man den Boden gut
kultiviert; aber es gab hier in Agrikulturdingen auch keinen
Irrweg, und die Ländereien waren gut; es ist mir daher ein leichtes
gewesen, die Wirtschaft in fünf Schlägen, die künstlichen Wiesen
und die Kartoffeln einzuführen. Mein agronomisches System stieß
auf kein Vorurteil. Man bediente sich nicht bereits wie in
gewissen Teilen Frankreichs schlechter Pflugmesser, und die
Hacke genügte für die wenige Arbeit, die man tat. Für den
Stellmacher war es vorteilhaft, meine Radpflüge zu rühmen, um
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seine Wagnerarbeit abzusetzen; in ihm hatte ich einen geheimen
Helfer. Wie anderswo hab' ich mich hier aber immer bemüht, die
Interessen des einen mit denen der anderen in Einklang zu
bringen. Dann bin ich von Produktionen, welche die armen Leute
unmittelbar interessierten, zu denen übergegangen, die ihren
Wohlstand vermehrten. Nichts habe ich von draußen eingeführt,
ich hab' lediglich die Ausfuhr, die sie bereichern sollte, und deren
Vorteile direkt verstanden wurden, unterstützt. Die Leute hier
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